Bericht über Hummelsbüttel hilft

Liebe Engagierte, Interessierte und vielleicht demnächst Aktive bei Hubühi,

diesen Bericht empfinden sicherlich viele als zu lang und zu ausführlich. Vieles ist sicher schon bekannt. Ich habe aber die Hoffnung, dass diese Mail weitergeleitet wird an Leute, die Lust haben, uns aktiv zu unterstützen. Entweder in einem der beiden „Cafés“ oder bei anderen Projekten, die im Entstehen sind.

Seit ca 3 1/2 Jahren gibt es jeden Donnerstag ein Café im Lademannbogen (LMB) 12, als Begegnungstätte mit den dort lebenden (etwa 160) Geflüchteten. Die wohnen dort ziemlich beengt mit Gemeinschaftsbädern und Gemeinschaftsküchen. Es gibt aber sehr schöne Gruppenräume, die wir nutzen können.

Etwa 2 Jahre später wurde der 1. Bauabschnitt im Butter-Bauern-Stieg (BBS) fertiggestellt. Dort sind 360 geflüchtete Menschen eingezogen. Es handelt sich hierbei um eine UPW (Unterkunft mit Perspektive Wohnen) und ist damit deutlich komfortabler. Hier hat Fördern&Wohnen eine 4 Zimmerwohnung zur Verfügung gestellt, in der z.B. jetzt jeden Dienstag der „Treffpunkt“ stattfindet. Auch hier gibt es Kaffee und Kekse, aber wichtiger sind die Gespräche mit den Erwachsenen, das Spielen und Basteln mit den Kindern. Darüber hinaus kommen auch Gäste, die zum Beispiel für Projekte beim Baui oder Haus der Jugend werben. Auch unser Projekt „Hamburger Bücherkoffer“ wurde dort vorgestellt.

Für beide Unterkünfte fühlt sich auch die „Begleitgruppe“ zuständig, für Begleitung zum Amt, Arzt etc.

Seit kurzem gibt es weitere Räume, die wir nutzen können. Im Johannes-Büll-Weg (JBW)5 sind Gemeinschaftsräume angemietet worden. Diese sind etwa 150 m vom Norbert-Schmid Platz entfernt und damit gut vom BBS zu erreichen. Und auch vom LMB kommt man mit dem Bus schnell dorthin. Unser erstes Projekt war eine Malwerkstatt für Bewohner der beiden Unterkünfte, aber auch für Anwohner. Der erste Kurs (3×2 Stunden) war schnell ausgebucht. Alle 9 Teilnehmer möchten an einem weiteren Kurs im November teilnehmen. Es wäre also schön, wenn es einen oder mehrere weitere Kurse geben könnte. Interessierte Teilnehmer haben wir z.Zt. mehr als Plätze zur Verfügung stehen.

Während der Herbstferien haben wir an 2 Nachmittagen Kinder in den JBW eingeladen. Beim ersten Mal wurde eine große Leinwand gemeinsam bemalt. Am 2. Nachmittag sind Turnbeutel entstanden, die mit Stoffmalfarbe verschönert wurden. Alle waren mit großem Eifer dabei.

Denkbar wäre zum Beispiel auch Knusperhäuschen zu bauen in der Adventszeit, oder vieles mehr.

Sehr angenehm ist es, dass es verschiedene „Geldtöpfe“ gibt, die man für derartige Projekte anzapfen kann. Natürlich muss alles genehmigt und dokumentiert werden, aber der Aufwand lohnt sich. Mittlerweile zahlen wir die Kekse, Kaffee und Naschies meist nicht mehr aus dem eigenen Portemonaie. Und für die Malwerkstatt konnten wir u.a. Leinwände, Farbe und Pinsel einkaufen.

Denkbar wäre z.B. auch ein Projekt „Hochbeete“ bauen und bepflanzen. Allerdings müßten dafür Vorgespräche geführt werden mit Fördern&Wohnen und der Saga.

Einbringen kann man sich auf vielseitge Art und Weise. Und die Unterstützung ist rund um den Tegelsbarg sehr gut, weil es ein wunderbares Netzwerk zu anderen Einrichtungen gibt. Auch das Stadtteilbüro (Tegelsbarg 25) hilft mit Rat und Tat.

Mir liegt diese ehrenamtliche Tätigkeit sehr am Herzen, weil es einerseits viel Spaß macht und es viel Raum für Kreativität bietet. Zum anderen bin ich aber auch davon überzeugt, dass es uns so gelingt, gute Integration zu unterstützen. Außerdem habe ich in den letzten 3 1/2 Jahren soo viele interessante und engagierte Menschen kennengelernt. Ich möchte diese Arbeit nicht mehr missen.

Liebe Grüße in die Runde